Studiogespräch mit Dr. med. Stefan Ruf
Atmospärisches Bewusstsein Stefan Ruf ist Facharzt für Psychotherapie und Psychosomatik und Therapeutischer Leiter der Mäander Jugendhilfe.
2019 wurde sein Buch „Klimapsychologie – atmosphärisches Bewusstsein als Weg aus der Klimakrise“ veröffentlicht. Darin stellt er die Frage: Warum schaffen wir es nicht, privat und politisch ausreichende Konsequenzen zu ziehen, obwohl die Bedrohung durch die Klimakrise offen vor uns liegt und die entscheidenden Fakten bekannt sind. Bei seinen Überlegungen richtet er sein Augenmerk jedoch nicht nur auf die Erdatmosphäre, sondern auch auf die individuelle Atmosphäre, die jeden Menschen umgibt und auf den Raum des Dialoges, die Gesprächsatmosphäre. All diese Atmosphären leiden seiner Ansicht nach unter einem ähnlichen Phänomen, nämlich unter einer Verkapselung. Eine Chance zur Veränderung sieht Ruf darin, ein „atmosphärisches Bewusstsein“ auszubilden. Dieses könne helfen, die Vorgänge, mit denen wir alle verbunden sind, tiefer zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus zu handeln. Ein „atmosphärisches Bewusstsein“ auszubilden, das ist die Schnittstelle, über die wir mit Stefan Ruf sprechen möchten, denn in der Tschechow Schauspielmethode arbeiten wir mit Atmosphären. Die Atmosphäre ist für Tschechow die Seele eines Theaterstückes. Ohne sie ist eine Aufführung tot und sie kann nicht berühren. Sie ist abgekapselt und so greift man vielerorts zur Musik, um Atmosphären zu stimulieren. Und somit lautet die Gegenfrage: Kann die Kunst einen Beitrag dazu leisten, ein atmosphärisches Bewusstsein auszubilden? Mit Stefan Ruf spricht Jobst Langhans, Leiter des Michael Tschechow Studio Berlin. Studiointerne Veranstaltung - Live Übertragung auf YouTube Do. 25. Feb 21 - 20.00 h Michael Tschechow Studio Berlin, Eisenbahnstr. 21, 10997 Berlin
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