Rückblick / 40 Jahre MTSB

 

 

 

Absolventen der ersten Generation kamen am 31.Mai 2024 für drei Tage mit den jetzigen Studierenden und Dozent*innen des Studios zusammen, um sich über die Früchte der 40 jährigen Arbeit am Michael Tschechow Studio auszutauschen.

 

 

Den Auftakt machte der Gründer des Forum Kreuzberg, Michael Wilhelmi. Er betonte, wie wichtig die Kunst für die Dreigliederung eines sozialen Organismus sei.

Dann sprach Ilse Ritter über die Schönheit der Sprache. Sie las aus ihrer Edda-Übersetzung einige Passagen, die beschreiben wie ein wohlgeformtes und götterverbundenes Wort eine friedensstiftende Kraft haben kann. Sie ergänzte die Wichtigkeit des Wortes durch zwei biographische Texte, in denen sie zwei Beispiele beschrieb, einmal eine Unterrichtssituation am MTSB und das andere Mal ein Erlebnis mit einem Zuschauer in Hamburg. Beide Male war es der Weg durch das Wort, das kleine Wunder vollbrachte. Sie betonte, dass Aufmerksamkeit, Offenheit und Liebe drei wichtige Qualitäten für Schauspiel-Dozierende sind.

Jobst Langhans sprach über den schöpferischen Prozess des Schauspielenden und knüpfte im Dialog mit Hedda Brockmeyer und Martin Kessler, beide Studierende der ersten Stunde, an die Gedanken von Ilse Ritter an, dass die Sprache der primäre Impuls für jeden schöpferischen Prozess auf der Bühne und im Leben sei.

 

 

Es folgten Anekdoten aus den Anfängen des Studios: „Wir haben geforscht, gebaut, gekocht, experimentiert, geprobt, gespielt und abends in der Kneipe weiter debattiert.“ – „Fünf Stunden Schlaf waren da schon Luxus!“

 

 

Besondere Höhepunkte waren
• die beiden Abendveranstaltungen, die auf höchstem Niveau erleben ließen, wie der Bühnenraum „wirklicher als die Wirklichkeit werden kann“.
• die große Runde von Ex-Studierenden, die unterdessen in der Leitung und Verantwortung eigener Theater oder Ensembles sind und sie vorstellten.
• der Workshop von Lukas König zum Zukunftstheater.

Am Ende der drei Tage standen Fragen zur Ausbildung im Raum. Am Studio gelinge es immer wieder, sich kollegial aneinander zu entzünden und auf Augenhöhe gemeinsam zu forschen; - Vertrauen und Wohlgesonnenheit sei die Basis, so meinten einige der jetzigen Studierenden.

 

 

Valentin Bartzsch, der mit Jobst Langhans im „Schwanengesang“ auf der Bühne stand und dem ich 'die Kunst des Fallens und Eintauchen-Könnens' als wunderbare schauspielerische Leistung zuschrieb, sagte, dass er gelernt habe, Offenheit und Unvoreingenommenheit in den Spielprozess mitzunehmen. Für ihn sei Schauspiel Bewegung und einfach da sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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